Der Hasbruch – 627 Hektar natürliche Waldlandschaft im Oldenburger Land

Vor den Toren des Ortes Bookholzberg (mit ca. 5.000 Einwohnern zweitgrößter Teil der Gemeinde Ganderkesee) liegt der 627 Hektar große Hasbruch. Erste Erwähnung fand dieser in einer Urkunde aus dem 13. Jahrhundert, als das damalige Kloster Hude die landwirtschaftliche Nutzung des Hasbruch vertraglich regelte. Das riesige Waldgebiet wurde durch Rodungen erheblich dezimiert. Doch schon um 1830 begann die lange Geschichte des Hasbruch als Naturschutzgebiet und Landschaftsschutzgebiet. Um diese Zeit wurden erste Spazierwege und Wanderwege eingerichtet und gepflegt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein knapp 17 Hektar großes Gebiet unter Naturschutz gestellt, um es der landwirtschaftlichen Nutzung zu entziehen. Nach der Erweiterung auf 29 Hektar im Jahr 1938 sollte es noch bis 1997 dauern, bis die heutigen 627 Hektar unter Naturschutz gestellt wurden. Circa 40 Hektar sind als Naturwald ausgewiesen, der weitgehend sich selbst überlassen wird, um einen dem Urwald ähnlichen Zustand herzustellen.

Eichen und Buchen sind die häufigsten Vertreter in diesem Wald. Der seinerzeitige Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg gab einigen über tausendjährigen Eichen Namen, die sich auf seine Familie bezogen. Von der 1.250 Jahre gewachsenen Amalieneiche sind leider nur noch Reste zu besichtigen. Mit einem Alter von 1.200 Jahren und einem imposanten Umfang von fast acht Metern ist die Friederikeneiche die älteste Eiche des Hasbruch und ganz Niedersachsens.

Heute durchziehen den Hasbruch weitläufige Wanderwege für jede Anforderung. Gut ausgeschildert und gepflegt bieten Sie die Stille und Naturnähe, die wir immer wieder suchen. Trotzdem ist durch eigene Reitwege auch dem Wunsch der Pferdeliebhaber Genüge getan. Neben den beeindruckenden Baumriesen bietet das Gebiet natürlich auch vielen weiteren Pflanzenarten und Tieren Schutz. Registriert wurden bisher über 1.500 Arten, darunter besonders Flechten und Moose. Die Hohe Schlüsselblume gehört genauso zu den „Bewohnern“ wie der Feuersalamander. Ideales Rückzugsgebiet ist hier auch für den Schwarzen Schnegel (eine Nacktschneckenart) und den selten gesehenen Käfer Eremit.

Beliebte Ziele sind im Hasbruch neben den beeindruckenden Baumveteranen die Jagdhütte aus dem Jahr 1857, die heute unter Denkmalschutz steht. Recht neu ist der Aussichtsturm aus dem Jahr 2010. Mit einer Höhe von 12 Metern aus Douglasienholz errichtet bietet er dem Besucher einen einmaligen Blick auf die Wiese um die Jagdhütte sowie den Bach Bookbäke, der in einen weitgehend ursprünglichen Lauf zurückversetzt worden ist.

In der Nähe des Hasbruch ist natürlich auch für das leibliche Wohl gesorgt. Erholung bei gutem Essen und kalten und heißen Getränken gehören zum reichhaltigen Angebot auch in den umliegenden Ortsteilen wie Bookholzberg.

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